1. Gehirnforschung auf dem Holzweg?
Aus der Serie: Oszillatoren entschlüsseln das Gehirn
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Ganze zwei einfache Prinzipien bilden den Schlüssel für alle Erkenntnisse zum Gehirn. Sie offenbaren nicht nur seine Funktionen, sondern führen zu praktischen Einsichten. Einsichten darüber, wie das Gehirn denkt, Entscheidungen trifft und vor allem, warum es aus sozialen Kontakten Schaden oder Nutzen davontragen kann. … …
Zum Link auf dem Bild: Was bitte hat ein Maulwurfshügel mit dem Gehirn zu tun?
Diese einfachen Erkenntnisse zum Gehirn könnten Millionen Erfolgsfesseln sprengen. Ebenso wie die Einsichten zum Blutkreislauf schon jahrzehntelang Millionen Menschenleben gerettet haben.
Aber was bitte soll einfach sein an einem Haufen von 100 Milliarden in sich verschlungener Nervenfasern, deren tragende Funktionen bisher offensichtlich niemand begreifen kann? Und das angesichts von etwa 40 Tausend weltweit zum Gehirn forschenden Menschen mit einem Kostenaufwand von ca. 10 Milliarden Euro im Jahr.
Zu ihrer Rechtfertigung entfachen Gehirnforscher ein regelrechtes Mediengewitter aus Berichten über scheinbar bahnbrechende Forschungsergebnisse. Ergebnisse, immer technisch brilliant ermittelt, aber meist ohne erkennbaren weiterführenden Nutzen.
Zum Link auf dem Bild: Das Gedächtnisexperiment mit Mäusen ist sicher eine technische Meisterleistung, doch führt es nicht zum wirklichen Ort der gespeicherten Erinnerung. Denn diese Speicher verteilen sich fast über das gesamte Gehirn. Und dass ein Schock zu verzerrten Erinnerungen führt, wissen wir alle seit Jahren.
Zu allem Überfluss garnieren viele Autoren ihre Beiträge mit Hoffnungen auf neue Therapien für Gehirnkrankheiten und Ratschlägen zum Auffrischen des eigenen Denkens. Ratschläge, die sich meist als »alte Kamellen« entpuppen und uns in ihrer Gesamtheit eine Spirale des schlechten Gewissens zumuten.
Nur wenige Berichte verzichten auf gebetsmühlenartige Hinweise zur unendlichen Kompliziertheit des Gehirns. Kein Wunder, wenn allein das Wort »Gehirn« vielen Mitmenschen die Haare zu Berge stehen lässt.
Doch was heißt Kompliziertheit? Ist sie nicht abhängig vom Blickwinkel? Selbst ein Maulwurfshügel besteht aus Millionen Erdkrumen, die ungeordnet über- und untereinander liegen. Eine Sisyphusarbeit, alle Details zu ergründen.
Doch sie stört nicht, diese Kompliziertheit. Wissen wir doch, dass Maulwürfe dicht unter der Erdoberfläche nach Regenwürmern graben und den überflüssigen Erdboden an den Ausgängen ihrer Tunnel aufhäufeln. – Dies allein reicht, um den Maulwurfshügel zu begreifen, ihm ein »Gesicht« in unserem Denken zu geben. Also kein Symbol der Kompliziertheit, sondern ein Symbol der Erkenntnisfähigkeit des Menschen.
Ähnlich verhält es sich mit dem Gehirn. Es sind tatsächlich nur zwei einfache Prinzipien, aus denen alle Erkenntnisse entspringen. Nämlich das Oszillator-Prinzip und das Ähnlichkeits-Prinzip. Beide ergänzen einander. Die Reichweite ihrer Wirkungen erklärt letztendlich unser gesamtes Erfolgsleben, beginnend mit dem vergessenen Handy bis hin zum Verhandlungserfolg mit dem Personalchef des gewünschten Unternehmens.
Sie werden erkennen, wie das Gehirn zum Denken kommt, Entscheidungen trifft und warum soziale Kontakte seine Erfolgfähigkeit beflügeln oder auch begraben können.
Der nächste Beitrag führt Sie zunächst zu den Triebwerken, aus denen penetrante Gedanken immer wieder auferstehen, praktisch im Bewusstsein kleben und uns sogar den Schlaf rauben können. »Die Motoren des Denkens«
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