Irrtum Intelligenz - Welche Intelligenz bitte?
Aus der Serie: Irrtümer zum Gehirn
Kaum ein soziales Element ist so unverzichtbar für den Erfolg wie die Intelligenz. Denn sie liefert die Fähigkeit, anspruchsvolle Ziele erkenntnisreich und umsichtig zu erreichen. Im Sprachgebrauch meinen wir jedoch meist nur einen Aspekt dieser Fähigkeit, nämlich die sogenannte kognitive (rationale) Intelligenz. Die kognitive Intelligenz jedoch speist sich vorwiegend aus dem was wir in der Schule gelernt haben. Selbst Intelligenztests fragen im Kern die Schulleistungen ab, denn nur diese sind heute ausschlaggebend für das Erreichen von attraktiven Berufsabschlüssen.
Erst in der Berufspraxis treten andere Intelligenzarten in den Vordergrund. Wir nennen sie emotionale Intelligenzen. Dazu gehören zum Beispiel Ausdauer, Zuverlässigkeit, Führungsstärke, Begeisterungsfähigkeit und viele mehr.
Doch beide Intelligenzarten gehören zusammen. Sie gehören nicht nur zusammen, sondern bedingen einander. Kein kognitiver (rationaler) Gedanke kann ohne Emotionen existieren (siehe Irrtum Emotionen). Und es kommt noch schlimmer, denn die emotionalen Komponenten prägen auch schon den Schulerfolg und damit die kognitive Intelligenz. – Ein Teufelskreis, der bei Kindern noch leichter zu durchschauen ist, als bei Erwachsenen. Doch auch das geht, wie sie im Buch lesen werden.
Zum Link auf dem Bild: Immer mehr Menschen mit höherer gemessener, also kognitiver Intelligenz arbeiten für Chefs mit gefühlt höherer emotionaler Intelligenz. Ein weiterer Teufelskreis der eine enorme Portion Mitschuld an den Krisen unserer Zeit trägt. Denn die Überforderung auf den Chefseiten steigert sich durch Frust bei den Mitarbeitern. Entscheidungen verkommen zu kurzatmigem Aktionismus.
Verantwortlich für die Entwicklung dieser Gesamtintelligenz sind die sozialen Phänomene Wahrheit, Anerkennung sowie die eigene äußere Attraktivität. Phänomene, die in unserer Gesellschaft allzu auffällig unter den Teppich gekehrt oder im völlig falschen Licht betrachtet werden (näheres dazu erfahren Sie unter Irrtum Wahrheit, Irrtum Anerkennung und Irrtum Attraktivität).
Alle Einflüsse auf die Entwicklung Ihrer eigenen Intelligenz erfahren Sie im Buch als persönliche Lebensrückschau. Natürlich kann ich Ihre Rückschau nicht kennen. Doch das Buch enthält eine Anleitung für Sie selbst. Gespeist aus allen vorbeschriebenen Erkenntnissen, gewürzt mit meiner eigenen Lebensrückschau als Beispiel.
Erst mit dieser Rückschau offenbaren sich all jene Erfolgsfallen, die Ihnen bisher das Erfolgsleben sabotiert haben. Es wird ein weiterer Baustein für Ihre Erfolgskompetenz sein. Der nachfolgende Originaltext aus dem Buch zeigt ansatzweise meine Lebensrückschau.
Ergänzender Original-Textauszug aus dem Buch.
Kapitel: 4 Soziale Erfolgsbarrieren
Titel: 4.4 Drogenartige Anerkennung
Thema: Die Sabotage meines Gehirns
……Lange habe ich darüber nachgedacht, ob Sie hier meine eigene Sabotage oder eine erdachte Sabotage zu lesen bekommen. Bisher las ich ähnliche Selbsterkenntnisse nur in Biografien. Und dies ist schließlich ein Sachbuch.
Mit fortschreitender Gestalt des Buches wurde mir jedoch immer klarer, wie wichtig an dieser Stelle ein authentischer Sabotagebericht ist. Außerdem fühlte ich mich immer weniger dazu in der Lage, hier eine schlüssige, erfundene Darlegung abzuliefern. – Sicher haben Sie meinen schon mehrfach gegebenen Appell zur Lebensrückschau bisher nur bruchstückhaft befolgen können. Deshalb hoffe ich, Ihnen mit der nachfolgenden Sabotagereportage weitere Anregungen, Motivationen und vor allem einen Eindruck vom praktischen Selbstzweck einer solchen Lebensrückschau vermitteln zu können.
Nach den letzten Gedankenstrichen steht mein Kommentar, der sich meist auf das vorige Thema bezieht.
Nun zur Sabotage.
Nachdem mein Vater mir mit sechs Jahren von den Sternen und dem unendlichen Weltall erzählt hatte, wuchs ein kaum stillbarer Wissensdurst. Wie viele Kinder quälte auch ich meine Umgebung penetrant mit Fragen wie: „Warum funktioniert das so?“ – Das »Warum« anstelle des Wortes »Wie« war ausschlaggebend für ein intensives Erkenntnistraining. So fielen mir auch die Erkenntnisse aller naturwissenschaftlichen Fächer in der Schule mühelos zu. Dies war die erste, immerhin positive Sabotage in meinem Gehirn. – Ich übernahm die Denkweise eines zutiefst anerkannten Menschen.
Doch schon die zweite Sabotage verlief negativ für den Berufserfolg. Sie entsprang aus der Umgebung meines Elternhauses. Es war das brachliegende Gelände im Salzgitter-Hüttenwerk. Ich durfte ganz allein mehrere Quadratkilometer Wildwuchs entdecken. Eigentlich ein Paradies, doch führte es durch Kontaktarmut zu einer fast pathologischen sozialen Inkompetenz. Jenseits von lärmenden, spottenden und drangsalierenden Altersgenossen erlaubte mir jedoch diese soziale Zuflucht, ungestört über die Wirren dieser Welt nachzudenken und trug damit zu tieferen, vorwiegend technischen Erkenntnissen bei. Fördernd dafür wirkte auch meine recht späte Körperentwicklung. Ich war durchschnittlich zehn Zentimeter kleiner als meine Klassenkameraden. – Jeden später angelegten eigenen Garten habe ich, soweit es ging, als Wildgarten angelegt. Offensichtlich war ich glücklich in dieser Wildnis und habe sie voll anerkannt.
Die dritte Sabotage erledigte ich selbst zur Freude meiner Mutter, die mir immer wieder Ordnung und vor allem Ehrlichkeit predigte. »Leider« hatte ich nie das Bedürfnis zu lügen, denn es gab weder Geschwister noch Kumpane, die mich zu abwegigen Taten verleiteten. Und meine Schulnoten waren bis auf die besagten tolerierten Ausfälle immer ansehnlich. »Leider« ist hier das treffende Wort, denn die Unart, immer das zu sagen, was mir gerade einfiel, haben mir die meisten späteren Geschäftspartner niemals verziehen. – Den Predigten von meiner Mutter habe ich mich sonst immer widersetzt. Die Ehrlichkeit war eine freiwillige Selbstsabotage. Offensichtlich war ich zu bequem, um mich auch hier zu sträuben. ……
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