Irrtum Charakter - Charakter folgt der Attraktivität
Aus der Serie: Irrtümer zum Erfolg
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»Charakter folgt der Attraktivität« eigentlich eine unglaubliche Behauptung. Schürt sie doch sofort die vielfach in den Medien unterschwellig vermittelte Gewissheit »Attraktive Menschen haben einen besseren Charakter«. Denn sie dominieren als Helden in Filmen, als Werbeträger sowie als »Aushängeschilder« für alle möglichen Institutionen. – Diese Täuschungsmanöver wirken flächendeckend und damit hirnvergiftend.
Dass dem nicht so ist, werden Sie noch ausführlich im Buch erfahren. Doch vorstellbar ist es, dass zum Beispiel George Clooney aufgrund seiner sicher auch als Kind schon wirkenden gewinnenden Ausstrahlung die soziale Welt ganz anders erlebte als ein schmächtiger Duckmäuser. Und Charakter ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich als Reflexion zur sozialen Umwelt. Was bei bissigen Hunden bereits uneingeschränkte Gültigkeit zu haben scheint.
Traurig nur, dass diese Einsichten uns weitgehend vorenthalten werden. Würden sie doch jedem Erfolg Suchenden einen erkenntnisreichen Einblick in die Entwicklung seiner eigenen Persönlichkeit geben. Einen Einblick, der den unverzichtbaren Kompass für den selbst verantworteten Erfolg im Rucksack trägt.
Zum Link auf dem Bild: Charaktere gibt es so viele wie Menschen auf dieser Erde. Kein Wunder, wenn die Verwirrung überhand nimmt. Ein wenig Systematik kann deshalb nicht schaden. Hinter dem Link verbergen sich 138 Charaktereigenschaften mit den zugehörigen Erläuterungen. – Keine der vom mir gesichteten Themenseiten wollte ich Ihnen zumuten.
Im Buch werden Sie erfahren, nach welcher Dynamik Charaktere entstehen und welche Einflüsse außer der Attraktivität noch wirken. – Der nachfolgende Textauszug behandelt nur einen Aspekt der Charakterlehre im Buch.
Ergänzender Original-Textauszug aus dem Buch.
Kapitel: 4 Soziale Erfolgsbarrieren
Titel: 4.1 Attraktivität, Charakter und Intelligenz
Thema: Die Wurzeln des Charakters
……Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts glaubten viele Menschen an das Sprichwort: »Dem steht der Verbrecher ins Gesicht geschrieben.« – Ja, es schien sogar wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen mit bestimmten Gesichtsmerkmalen zu Verbrechen neigen. Untersuchte doch der italienische Irrenarzt Cesare Lombroso etwa 25 000 Verbrecher und zum Vergleich dazu fast ebenso viele sogenannte normale Menschen auf typische Gesichts- und Schädelmerkmale. Dabei stellte er fest, dass Verbrecher unter anderem häufiger einen kleineren Schädel, fliehende Stirn, hervorstehenden Unterkiefer sowie einen abgeplatteten Hinterkopf aufwiesen. Einige Menschen sprechen dabei gern von sogenannten Kainszeichen.
Natürlich lehnen wir heute derartige Überlegungen als rassistisch ab, aber sind sie rassistischer als jene Behauptung, dass Schönheit auf besonderes inneres Potential hinweist? (siehe Irrtum Attraktivität) – Nun, die Wahrheit liegt hier nicht in der Mitte, sondern in den Remain-Oszillatoren unserer Gehirne, wie Sie in dem Beispiel von Kain und Abel sicher erkannt haben. – Charakter ist nicht angeboren, sondern entwickelt sich aus Reaktionen des Gehirns auf soziale Kontakte, verbunden mit den inneren Erkenntnissen über die eigenen Stärken und Schwächen (E60 Intelligente Antwort S.175).
Doch der Ablauf von sozialen Kontakten ist meist ein Spiegelbild unserer eigenen äußeren Erscheinung, unserer Attraktivität. Was dann das Gehirn daraus produziert, ist wiederum eine andere Sache. Es kann betroffen, aggressiv oder auch gleichgültig reagieren. – Menschliche Charaktere entstehen danach vornehmlich aus der eigenen Attraktivität heraus. Diese Schlussfolgerung erscheint nach den vorigen Überlegungen fast zwingend.
Sicher wird der letzte Absatz bei vielen von Ihnen Unbehagen oder gar Ablehnung produzieren. Doch tun Sie sich den Gefallen, prüfen Sie anhand der erkannten Systematik, ob es in Ihrer Kindheit oder auch später Ereignisse gab, welche Ihren Charakter entscheidend prägten. Achten Sie dabei auf den Einfluss von Freunden, Vorbildern, Lehrern sowie auf nachhaltig freudige oder nachhaltig niederschmetternde Begebenheiten.
Wichtig sind dabei die Reaktionen der Menschen auf Sie persönlich, und zwar immer im Verhältnis der Reaktionen zu anderen Lebensteilnehmern. Ganz besonders dann, wenn sich Ihre eigene Attraktivität im Kindesalter besonders stark von der anderer Kinder in Ihrer Umgebung abhob. – Ich bin sicher, dass diese Forschungsreise in die Vergangenheit viel Licht in das Dunkel Ihres persönlichen Seins hineintragen wird.
E69 Charakter folgt der Attraktivität: Attraktive Menschen entwickeln einen anderen Charakter als weniger attraktive Zeitgenossen. Charakter ist also in gewissen Grenzen vorhersehbar.
Wir alle versuchen, uns vor unliebsamen Überraschungen zu schützen. Bei schlechten Erfahrungen mit einem Menschen meiden wir auch ähnliche Typen. Jedoch mit einer Ausnahme. Besonders attraktiven Menschen verzeihen wir viel leichter als anderen. Deshalb wird es uns auch immer wieder zu attraktiven Menschen hinziehen. Aber wie kommt das? Was bitte zieht uns an? Ist es ein angeborener Sinn für Ästhetik, Größe oder für Stärke? Oder erwarten wir gar außerirdisches Heil?
Ein ungewöhnliches Beispiel dafür ist jenes unbestreitbare Charisma von Adolf Hitler. War er doch körperlich weder schön noch groß noch stark. Aber es gab etwas, was sonst kein anderer hatte. – Es war der Zuspruch vieler, vieler Menschen, der ihm dieses Charisma verlieh. Ein Charisma, mit dem er das ganze deutsche Volk in den Abgrund stoßen konnte und auch stieß.
Und genau hier stehen wir an der Schwelle für das Verständnis der Attraktivität. Bereits als kleine Kinder saßen wir hilflos vor unbekanntem Essbesteck und wussten nicht, wie man es anfasst und damit umgeht. Es gab im Gehirn noch nicht einmal Oszillatoren, die sich stritten, um eine Entscheidung herbeizuführen. – Nur Leere. ……
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Kommentare zu ergänzenden Berichten
Kommentar zum Bericht im Spektrum als Ergänzung.
Loslassen lernen ist ein trefflicher Rat für Psychotherapeuten, die es noch nicht können.
Allerdings geht gekonntes Loslassen auch einher mit Teilnahmsarmut, obwohl das Leid richtig erkannt und gedeutet wird. Ein Charakterelement, das sich besonders bei attraktiven Zeitgenossen findet. Deshalb sind erfolgreiche Psychologen meist mit hoher äußerer Attraktivität ausgestattet.
Der Heilungserfolg beruht dann weniger auf innerer Einsicht der Patienten, sondern darauf, den Therapeuten nicht enttäuschen zu wollen.
Loslassen lernen ist ein trefflicher Rat für Psychotherapeuten, die es noch nicht können. Allerdings geht gekonntes...
Posted by Hans-Joachim Schubert on Mittwoch, 30. Dezember 2015