Aufklärung zur Chancengleichheit
Aus der Serie: Warum wir unser Denken begreifen
müssen
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Nur wer begriffen hat, wie unsere Gehirne lernen, erinnern, denken und entscheiden, findet die richtigen Wege zu Erfolg und Chancengleichheit. Die Türen dazu stehen jetzt offen, denn unsere Gehirne arbeiten viel verständlicher, als Wissenschaftler es prophezeit haben.
Zur Chancengleichheit führt Gehirnaufklärung jedoch erst, wenn sie wie jene Erkenntnisse über den Blutkreislauf zum allgemeinen Gedankengut aufsteigt.
Neben den Medien werden Eltern und besonders Lehrer gefragt sein. Jene Lehrer, die teilweise noch nach Richtlinien aus dem vorvorigen Jahrhundert lehren. Selbst moderne Pädagogik stellt heute immer noch ein Sammelsurium von Erfahrungen, Paradigmen sowie Lehrmeinungen dar. Bisher alternativlose Notlösungen, denn bislang konnte sich niemand die Wirkungsweise des Gehirns auch nur annähernd vorstellen.
Jede Lebenserfahrung zeigt, dass weder Allgemeinwissen noch Berufswissen sicher zu richtigen Entscheidungen führen. Von den gelernten Fakten werden weit weniger als zehn Prozent im Laufe des Lebens abgerufen. Absolventen sind nach den Abschlussprüfungen froh, den Lernballast endlich beiseitelegen zu können, denn die Lebens- und Berufspraxis erfordert meist völlig andere Gewichte. Gewichte, die kein Lehrer für jeden Einzelnen voraussehen kann.
Deshalb brauchen unsere Gehirne anstelle von Faktenwissen die Fähigkeit, mit Grunderkenntnissen umzugehen sowie neue Erkenntnisse selbstständig zu bilden. Eine unabdingbare Voraussetzung dafür, jene, heute pausenlos wechselnden Anforderungen zu bestehen. So bleibt geistige Leistungsfähigkeit lebenslang erhalten. Faktenwissen ergibt sich durch den Umgang mit Erkenntnissen automatisch.
Kein Elektriker darf ohne physikalische Grundkenntnisse über Elektrizität einen Draht abklemmen. Es könnte der Falsche sein, was schnell Menschleben kostet. – Doch Eltern und Lehrer prägen in Kindergehirnen ganze Lebensperspektiven, ohne eine Vorstellung von den Gehirnfunktionen zu haben. Dies ist nur zu verantworten, solange keine Erkenntnisse darüber vorliegen.
Doch ganz so glatt, wie hier angedeutet, wird Gehirnaufklärung kaum ablaufen. Noch nicht aufgeklärte Menschen sind manipulierbarer, leichter zu beeinflussen. Folgen bedenkenloser dem scheinbar erkannten sogenannten »Mainstream«. Lassen sich von medial induziertem Charisma führender Zeitgenossen eher blenden.
Gehirnaufklärung führt zu wirklich mündigen Bürgern. Zu Menschen, die sich kein »X für ein U« vormachen lassen. Zahlreiche Branchen werden ihre Pfründe verlieren oder müssen sich radikal umstellen. Damit ist Lobbywiderstand vorprogrammiert. Ebenso wie jene Evolutionslehre von Charles Darwin lange erbittert bekämpft wurde.
Bleibt zu hoffen, dass führende Neurowissenschaftler sich offensiv dem Oszillatorprinzip zuwenden, damit das wissenschaftliche »Blindekuhspiel« mit den verzweifelt gesuchten Gehirnfunktionen endlich endet.