Fakten und Fehlentscheidungen
Aus der Serie: Warum wir unser Denken begreifen
müssen
Nur wer begriffen hat, wie unsere Gehirne lernen, erinnern,
denken und entscheiden, findet die richtigen Wege zu Erfolg und Chancengleichheit. Die Türen dazu stehen jetzt offen, denn unsere Gehirne arbeiten viel verständlicher, als
Wissenschaftler es prophezeit haben.
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Weltweit erforschen etwa 30.000 Menschen seit Jahrzehnten das Gehirn. Es gilt, jene bisher völlig rätselhaften Gehirnfunktionen zu ergründen. Wissenschaftler hoffen, danach diese sowie weitere Probleme lösen zu können − aber auch hier breitet sich Verzweiflung aus, sichtbar in ca. 70.000 jährlichen »Alibi-Veröffentlichungen« zum Gehirn. Zahlreich gewürzt mit Hoffnungen darauf, nun endlich den Gehirnfunktionen näher zu kommen, was angesichts der plagenden Entscheidungsmisere dringend notwendig ist. – Oder?
Sorgt nicht Faktenwissen bereits für richtige Entscheidungen und Handlungen? Oder einprägsamer: »Fakten, Fakten, Fakten«, wie sie Helmut Markwort als »Focus-Schlachtruf« jahrelang ans Firmament heftete?
Eindeutig nein − wir konsumieren lernend immer mehr Fakten und begreifen dabei immer weniger Zusammenhänge. Treffen mit diesen Fakten dann zwangsläufig falsche Entscheidungen. Und kaum jemand warnt davor. − Unverständnis ist die »Wiege« aller Fehlentscheidungen.
Fakten entziehen sich der Vollständigkeitskontrolle, solange funktionale Erkenntnisse fehlen. Kein Entscheider kann so überblicken, wie vollständig und aus welchem Bereich die Fakten stammen, mit denen er entscheidet. Ähnlich einer Straßenkarte mit regelfrei entfernten Eintragungen.
Mathematik liefert die mächtigste Erkenntnisfraktion der Menschheit. Schon Grundrechenarten führen täglich zu Abermillionen notwendigen Ergebnissen. Unsere Zivilisation ist ohne diese einfachen Erkenntnisse nicht mehr vorstellbar.
Erkenntnisse über die Schwimmfähigkeit von Körpern lieferte uns der Physikunterricht. Deshalb erkennen wir sofort unvollständige Fakten zu Problemen aus diesem Themenkreis. Wir werden dann mit Entscheidungen sehr vorsichtig sein.
Die Wissenschaftsgeschichte zeigt es noch deutlicher. Immer dann, wenn Menschen ihr Tun begriffen hatten, konnten sie zugehörige Fakten erst erfolgreich nutzen. Allein jene Evolutionslehre von Charles Darwin ermutigte uns, den monströsen Wissensmüll über die Herkunft der Menschheit auszusondern. Wissensmüll, der seit Jahrtausenden Versklavung und soziale Unterdrückung mit Alibis versorgt hatte.
Ähnlich werden auch Erkenntnisse über Gehirnfunktionen nie geahnte Wege freilegen. Wege zu besseren Entscheidungen sowie zur Chancengleichheit. – Aber wann bitte?
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