In dieser Disziplin versagen alle Parteien. Lehrer vermitteln heute noch Wissen nach fast 200 Jahre alten Prinzipien. Dagegen war bis vor etwa 20 Jahren überhaupt nichts einzuwenden. Haben sich doch die Methoden der Wissensbeschaffung bis dahin kaum geändert. Obwohl Schüler schon immer mehr als 90 Prozent lebensfremdes Wissen pauken mussten.
Heute verfügt jeder Einzelne mit Google und Co. über Wissensbibliotheken, die auf Knopfdruck nach Suchbegriffen oft erstaunliche und meist brauchbare Ergebnisse liefern. Faktenwissen zur Vorbereitung von Besprechungen oder als Hintergrund für Berichte hängt nicht mehr von der Schulbildung ab.
Selbst fremde Sprachen erschließen sich schon mit einem Mausklick in vollständiger Webseitenlänge. Die Übersetzungen sind zwar noch hölzern und verfälschen öfter den Sinn von Sätzen, doch der Tag, an dem diese Unzulänglichkeiten ausgemerzt sind, ist in greifbare Nähe gerückt.
Reicht es wirklich, wenn alle Parteien nur die Digitalisierung des Unterrichtes fördern wollen? Oder geht es den Schülern damit erst richtig an den Kragen, indem sich der Lern- und Prüfungsstoff ins Unermessliche bläht. Denn er steht ja auf Knopfdruck zur Verfügung. – Sachbearbeiter in Firmen und Verwaltungen können davon heute schon ein Lied singen. Die vorgegebenen Sollzeiten für Arbeitseinheiten sind bereits so drastisch gesunken, dass die Flut der gehirnpflichtigen Fakten zum ausufernden Multitasking anschwillt.
Und Multitasking, so schreibt Frank Schirrmacher in seinem Buch »Payback« ist Körperverletzung. Aber nicht nur das. Unsere Gehirne verlieren ob der nie abreißenden Faktenflut schnell die Orientierung. Burnout breitet sich aus. – Wollen wir das unseren Kindern wirklich antun? – Oder gibt es einen Ausweg?
Frank Schirrmacher beweist in seinem Buch »Payback«, dass uns die digitale Informationsflut jede Kontrolle über das Denken rauben kann oder bereits geraubt hat. Allerdings teile ich nicht seine Ansicht über die Wege aus diesem Dilemma, denn der Ausweg entspricht nur dem nachfolgenden Absatz.
Ja, es gibt ihn, den Ausweg: Er heißt, »Lernen in Erkenntnissen«. So wie unsere Gehirne beispielsweise schon in frühester Kindheit begriffen haben »Alles was auf dem Tisch keinen Platz mehr hat, fällt zu Boden«. Allein diese Erkenntnis erspart uns das Lernen von abertausend Gegenständen, die zu Boden fallen, wenn sie von der Tischplatte geschubst werden.
Später, in der Schule lernen wir dann etwas über Gravitation (Schwerkraft) als Erweiterung dieser Erkenntnis. Wir begreifen damit, weshalb ein geworfener Stein immer wieder zu Boden kehren muss und warum unsere Erde um die Sonne kreist. All dies fällt uns leicht, denn die Grunderkenntnis aus dem Löffel der vom Tisch zu Boden fällt, trägt die Gedanken und das aufbauende Lernen. Allerdings braucht Erkenntnisfähigkeit ein gewisses Training. Und dazu müssen sich die Schulen vom Lernort in einen Erkenntnisort wandeln. – In den Parteiprogrammen las ich jedoch keinen ernstzunehmenden Hinweis dazu.
Mehr über Erkenntnisse und Vermeidung von Gehirnsabotage erfahren Sie Auf dieser Webseite in den Beiträgen »Irrtum Lernen« und »Irrtum Wissen«. In »Irrtum Intelligenz« finden Sie sogar einen Teil meiner eigenen Gehirnsabotage. – Und natürlich im Buch. Dort erkennen Sie dann auch soziale sowie gehirndynamische Hintergründe in einer Form, die jeder Leser verstehen kann.
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