Kurzfassung: Erfolgswidrige Gewohnheiten einfach entsorgen
Aus der Serie: Warum wir unser Denken begreifen müssen
Meist stehen falsche Vorbilder hinter hartnäckigen erfolgswidrigen Gewohnheiten. Sie lassen sich deshalb nur mit viel Disziplin und Ausdauer entfernen. Oder leichter mit der »Wächtermethode«, sanft und natürlich − wie Judo. >Zur ausführlichen Fassung
Die Skala erfolgsfeindlicher Gewohnheiten reicht von falschen Sprachgewohnheiten bis zum Drogenkonsum. Falsche Denkweisen lassen sich jedoch nur an den Ergebnissen messen, also an falschen Entscheidungen. Meist steht jedoch der gesellschaftlich geforderte Zwang zu schnellen Entscheidungen dahinter, auch wenn sie essenziell sind. Denn öffentliches Zaudern wird häufig von abfälligen Bemerkungen begleitet.
Wer solche Gewohnheiten entsorgen will, kann sich im Internet orientieren. Dort scheint deren Wesen neurowissenschaftlich ergründet. Danach bestehen Gewohnheiten aus einer Endlosschleife, die mit einem Reiz beginnt und einer Belohnung endet. − Eine hundert Jahre alte Weisheit, die auch mit vorgeschütztem wissenschaftlichem Hintergrund zu oberflächlich bleibt.
Außerdem soll weder hausgemachte Disziplin noch Ausdauer reichen. Beides muss unterstützt werden durch neurologisch ausgefeilte Methoden wie MCII (Mentales kontrastieren mit Implementierungs-Intentionen). Eine Methode, die unbedingt psychologische Hilfe benötigt.
Die Wächtermethode bietet einfache Selbsthilfe. Sie stellt der unliebsamen Gewohnheit einen Wächter bei, der eine andere Entscheidung bei möglichst derselben Lebenssituation provoziert. Ähnlich, wie es Werbung oder politische Meinungsmacher aus allen Medien heraus täglich in unseren Gehirnen veranstalten.
Um diese »Wächtermethode« anzuwenden, empfiehlt sich eine intensive gedankliche Auseinandersetzung mit der unerwünschten Gewohnheit. Stellen sie sich möglichst viele Auslösesituationen einschließlich der erwarteten, bereits erlebten oder befürchteten Nachteile vor. − Als Erinnerung an dieses Denken installiert sich dabei ein wirksamer »Gedanken-Gegenpool« im Gehirn.
Wehret den Anfängen – heißt das Motto der »Wächtermethode«. Tatsächlich trifft sie genau zu Beginn der Gewohnheit den neuralgischen Punkt. Der Gewohnheitspool wurde gerade aufgerufen, seine Schwingungen haben sich noch nicht mit jenen der vorhergehenden Tätigkeit synchronisiert; jetzt ist er noch angreifbar, später kaum noch.
Will jetzt der Gewohnheitspool seine richtungsweisende Entscheidung einleiten, trifft er auf den Wunschpool, der von derselben Lebenssituation aufgerufen wurde und natürlich etwas anderes will. Im günstigsten Fall setzt sich er Wunschpool sofort emotional durch, denn der Gewohnheitspool brauchte lange keine starken Emotionen mehr zu entwickeln, um seine Entscheidungen durchzusetzen. Er lässt sich überrumpelt.
Sollte der Gewohnheitspool nicht so schnell aufgeben, spüren Sie ein Zweifelgefühl. Der Aktionsfluss stockt und spendiert Zeit zum Denken.
Wenn Sie sich auf diesen Zweifel konzentrieren, haben Sie jetzt die Wahl. Ausreichend motiviert sind Sie ohnehin. Solange die jetzt bewusste Entscheidung immer zum Wunschpool hin verläuft, stärken sie ihn weiter und schwächen den Gewohnheitspool. Und je mehr Sie sich darüber freuen, desto eher wird der lästige Gewohnheitspool ganz verschwinden. Ganz verschwinden heißt: Sie spüren die Zweifelemotion nicht mehr und folgen automatisch dem Wunschpool.
Der vollständige Bericht erläutert auch Besonderheiten und mehr aus der Perspektive von Gehirnfunktionen. Bleibt aber dennoch allgemeinverständlich. > Zur ausführlichen Fassung
Im nächsten Titel lernen Sie eine besonders verbreitete Gewohnheit kennen, deren Folgen den eigenen Entscheidungshorizont einengt und der Allgemeinheit großen Schaden zufügt.
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