Entscheidungen aus der Symbiose zwischen Emotionen und Ähnlichkeiten
Aus der Serie: Soziale Reflexionen unserer Gehirne
Kategorien: ÄnlichkeitenKEmotionenKEntscheidungenKZweifelK
Emotionen und Ähnlichkeiten ergänzen sich bei Entscheidungen. Ähnlichkeiten liefern den Stoff aus Erinnerungen, Emotionen dazu die Auswahl durch gute oder auch schlechte Gefühle.
Meist sind es sehr schnelle Entscheidungen. Jeder entgegenkommende Hund zum Beispiel erzeugt augenblicklich ein markantes Gefühl. Ein angenehmes, wenn wir gute Erfahrungen mit Hunden hatten und umgekehrt. Dieses Gefühl entsteht aus dem gewichteten Mittelwert aller mit diesem Sinneseindruck nach dem Ähnlichkeitsprinzip aufgerufenen Erinnerungen. Psychologen nennen sie Assoziationen. Wir können also sofort entscheiden: Sich auf den Hund freuen oder die Straßenseite wechseln.
Das besagte Gefühl tritt schon auf, bevor wir den Sinneseindruck bewusst realisieren. Und dafür gibt es nur eine einzige Erklärung: Emotionen sind direkt in Erinnerungen gespeichert. Und zwar jene Emotionen, die bei der Geburt der jeweiligen Erinnerung herrschten.
Wenn jedoch die eben beschriebenen Anfangsemotionen keinen eindeutigen Entscheidungshinweis vermitteln, entstehen Zweifel. Zweifel wiederum sind Emotionen, die Zwiespalt im Gehirn signalisieren und es zur Suche nach weiteren Erinnerungen treiben, die vielleicht eine Lösung enthalten. Jede so neu einfließende Erinnerung ändert dann mit ihren gespeicherten Emotionen die allgemeine Gefühlslage. Dieses Spiel wiederholt sich vorwärts und rückwärts solange, bis die gefühlt angenehmste Emotionslage zur Entscheidung führt. − Diese Systematik kann jeder selbst an seinen Befindlichkeiten spüren. Siehe dazu auch António Damásio mit seiner »Theorie der somatischen Marker«
Jede so entstehende bewusste Entscheidung hinterlässt ebenfalls eine neue Erinnerung, die bereits Sekunden vorher mit fMRT im Gehirn nachweisbar ist. Dabei handelt es sich natürlich auch um einen oder mehrere Multineuronen-Oszillatoren, die von Assoziationen kreiert worden sind.
Wir müssen uns von der in Forschungsberichten immer wieder geäußerten Vorstellung verabschieden, dass unser Gehirn irgendwelche Signale computerähnlich verarbeitet. Alles, was aus diesem uncodierten rhythmischen Neuronenfeuer heraus geschieht, erschöpft sich im Aufruf von weiteren Oszillatoren, Reflexionen in den Sinneszentren sowie der Induktion von Emotionen.
Konsequent durchdacht, enthält die zu Entscheidungen führende Symbiose von Emotionen und Ähnlichkeiten alle Merkmale, um die Systematik des sozialen Miteinanders analysieren zu können. Doch wären die dazu notwendigen Denkketten wegen unserer vielfältigen Handlungsmöglichkeiten zu lang, um sie allgemeinverständlich vorzutragen. Deshalb…..
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